Wirtschafts-Nobelpreis geht an die US-Forscher Alwin E. Roth und Lloyd S. Shapley
Der 44. Wirtschaftsnobelpreis geht an die zwei US-Forscher Alvin E. Roth und Lloyd S. Shapley. Die beiden Laureaten haben sich mit der Spieltheorie beschäftigt.
Alvin Eliot Roth wurde vor der Bekanntgabe in der Nacht geweckt. Erst beim zweiten Versuch nahm der Nobelpreisträger den Hörer ab. Seine erste Reaktion lautete: „Das Aufstehen hat sich gelohnt.“
Die Wissenschaftler erhielten die diesjährige Auszeichnung für ihre Forschung zu der Frage, wie „stabile Allokationen“ zustande kommen. Die Nobelpreisträger 2012 zeigen, wie man Institutionen gestalten kann, damit sie stabil funktionieren. Diesmal wurde also ein eher abstraktes, mathematisches Thema ausgezeichnet. Damit vermied die Jury neue Konflikte, die gelegentlich bei der Vergabe an Ökonomen entstehen. Die Forschungen der beiden Wissenschaftler haben Anwendungsbedeutung für Verfahren der Studienplatzvergabe und in der Gesundheitsökonomik.
Lloyd Stowell Shapley wurde am 2. Juni 1923 in Cambridge, Massachusetts geboren. Er ist Spieltheoretiker und inzwischen emeritierter Professor an der University of California, Los Angeles. Sein Hauptaugenmerk galt der mathematischen Ökonomik und Spieltheorie.
Alvin Eliot Roth wurde im Dezember 1951 in New York City geboren und ist ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und war während seiner ausgezeichneten Arbeit Professor für Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre an der Harvard University. Inzwischen ist Roth seit September 2012 wieder, wie 1974 bis 1982, an der Stanford University tätig. Er forscht zu den Themen Spieltheorie, experimentelle Ökonomie und Marktstrukturen.
Über den Wirtschaftsnobelpreis
Der Wirtschaftsnobelpreis ist der wichtigste Preis für Wirtschaftswissenschaftler. Der Preis wird seit 1969 jedes Jahr vergeben. Ursprünglich gehörte der Preis nicht zu den von Alfred Nobel (1833-1896) ausgezeichneten Disziplinen. Der Preis wurde von der schwedischen Riksbank in Erinnerung an Alfred Nobel anlässlich ihres 300-jährigen Bestehens vergeben. Immer wieder kommt es zu Kritik an dem Preis, aber auch der Namensgebung. Kritisiert wird gelegentlich, dass Preisträger für zwei gegensätzliche Theorien den Preis gewinnen können. Das kam bereits vor. Hinter dieser Kritik verbirgt sich häufig das Unverständnis der Wirtschaftswissenschaften, die keine exakte wissenschaftliche Disziplin ist. Offizielle Homepage des Nobelpreises.